top of page

Botschaft der Königin des Friedens vom 25.07.09

"Liebe Kinder! Möge euch diese Zeit eine Zeit des Gebetes sein. Danke, dass ihr meinem Ruf gefolgt seid."

Gedanken zur Botschaft vom 25. Juli 2009

Dr. Johannes Gamperl

"Liebe Kinder! Möge euch diese Zeit eine Zeit des Gebetes sein. Danke, dass ihr meinem Ruf gefolgt seid.!"

O Maria, unsere himmlische Mutter, es ist für uns erstaunlich, dass du so kurz zu uns gesprochen hast. Wir erkennen darin deine ganz große Sorge, dass sich die Menschen immer mehr von Gott entfernen. Du zeigst uns durch dieses einzige, eindringliche Wort, dass nur das Gebet die Welt und die Menschen retten kann. Nur wenn wir mit Gott verbunden sind, wenn wir mit ihm leben, wenn wir aus seiner Liebe leben, können wir gerettet werden. Gott hat uns die Freiheit gegeben. Es hängt allein von uns ab, ob wir mit Gott oder ohne Gott leben. Du rufst uns, die Liebe Gottes anzunehmen, der uns über alles liebt, der will, dass wir unser Glück und unseren Frieden in seiner Herrlichkeit finden. Muttergottes nimm uns an die Hand, führe uns zu Gott, führe uns zu Jesus; hilf uns, im Gebet, mit dem liebenden Gott in tiefer Liebe zu ihm zu leben! Von ganzem Herzen weihen wir uns dir wieder, damit du unsere Wegweiserin zu Gott bist!

WER FORDERT UNS HIER ZUM GEBET AUF?

Es ist kein Mensch, kein Priester, kein Bischof, der uns hier zum Gebet auffordert, es ist der Himmel selber in der Gestalt der Gottesmutter. Sie ist aus der Ewigkeit zu uns gekommen – und nun schon 28 Jahre lang! Das muss doch eine ungeheure Bedeutung haben! Jesus hat seine Mutter in diese Welt gesandt, um uns erneut seine unendliche Liebe zu zeigen und in Erinnerung zu rufen. Und was von Jesus kommt, kommt vom Vater in der Kraft des Heiligen Geistes. Die Gottesmutter, die Braut des Heiligen Geistes, erbittet uns den Heiligen Geist, der alles neu machen kann. Auch uns alle, alle Menschen, die mit Gott verbunden sein wollen! Aus der Ewigkeit, in der es keine Zeit und keinen Raum mehr gibt, schickt Gott Maria in unsere Zeit, um uns zu retten!

WARUM DIESES ERNSTE WORT?

Wenn wir in die Welt hineinschauen, sehen wir heute so viel Unglück, wir erleben die schwere Wirtschaftskrise in der Welt, von der es heißt, dass es noch nie eine solche gegeben hat. Wir erleben die vielen Unwetter in Österreich, in Deutschland, in Europa, ja auf der ganzen Welt. Die Menschen sind in Gefahr, immer selbstsüchtiger und unzufriedener zu werden. Vor kurzem sagte mir jemand – und ich denke, nicht zu Unrecht – dass dies davon kommt, und ich zitiere wörtlich: "Die Menschen beten nicht mehr. Sie haben den Draht nach oben verloren und darum nimmt das Böse und all das, was uns zum Unheil wird, so zu, ja überhand. Die Menschen suchen um so mehr ihr Heil im irdischen Wohlergehen und in einem überbordenden Wellnessmarkt. Dort glauben sie das zu finden, was ihnen fehlt. Sie sind vielfach nicht mehr fähig, Gott zu begegnen."

LEBEN MIT GOTT – LEBEN MIT GEBET

Aber diese Zeit hier auf Erden ist die Vorbereitung auf die Ewigkeit. Für eine ewige Herrlichkeit und Seligkeit bei dem uns unendlich liebenden Gott. In dieser Zeit müssen wir uns auf die Ewigkeit vorbereiten durch unsere Verbundenheit mit Gott, durch unser Leben mit ihm und aus ihm. Das geschieht vor allem im Gebet. Darum ist diese Zeit so wichtig! Beten heißt, mit Gott verbunden leben, auf ihn schauen und das Leben von ihm her und auf ihn hin gestalten. Dann wird auch das rein irdische Leben und das Leben der Menschen untereinander glücklicher, friedlicher, liebevoller und schöner, trotz aller Leiden und Sorgen, die wir Menschen haben. Gebet ist das Atemholen der Seele. So wie der Leib nicht ohne Sauerstoff leben kann, so kann auch die Seele nicht wirklich glücklich leben, ohne sich zu Gott zu erheben.

Der heilige Kirchenlehrer Basilius (+379) hat ein sehr schönes Wort über das Gebet gesagt: "Das Gebet besteht nicht aus bloßen Worten. Es umschließt das ganze Leben. 'Ob ihr esst oder trinkt oder etwas anderes tut', sagt der heilige Paulus, 'tut alles zur Verherrlichung Gottes!' Bist du bei Tisch? Dann bete, wenn du dein Brot nimmst und danke dem, der es dir gibt... Wenn du das Mahl beendet hast, so denke an deinen Wohltäter! Wenn du dein Gewand nimmst, danke dem, der es dir gab! Wenn du deinen Mantel anziehst, zeige deine zärtliche Anhänglichkeit an Gott, der uns mit Kleidern ausstattet, die dem Winter oder dem Sommer entsprechen, um unser Leben zu schützen. Am Ende des Tages danke ihm, der dir die Sonne geschenkt hat.... Die Nacht liefert dir genug Gründe, dankbar zu sein: Wenn du den Himmel betrachtest und über die Schönheit der Sterne meditierst...etc. So wirst du ohne Unterlass beten, wenn dein Gebet sich nicht auf bloße Worte beschränkt, sondern wenn du vielmehr bestrebt bist, solange du lebst mit Gott vereint zu sein und dadurch aus deinem Leben ein ununterbrochenes Gebet machst."

Beziehungen müssen gepflegt werden, sei es in der Ehe oder in Freundschaften, sonst gehen sie zugrunde. Wenn ich nicht bete, schneide ich die "Nabelschnur" ab, die mich mit Gott verbindet und leben lässt. Der heilige Pfarrer von Ars, Johannes Vianney (+1859) sagt: "Dies ist die schönste Aufgabe des Menschen: zu beten und zu lieben. Wenn ihr betet und liebt, seht, das ist das Glück des Menschen auf Erden. Das Gebet ist nicht anderes als Vereinigung mit Gott."

EIN GUTES GEBET VORBEREITEN

Für ein gutes Gebet wichtig ist eine kurze aber gute Einstimmung. Ich muss mich dadurch vorbereiten, dass ich mit dem Herrn Verbindung aufnehme, etwa: "Ich bete dich an, Ich liebe dich. Danke, dass du mich liebst! Ich möchte jetzt bei dir sein. Halte mich fest!" etc. So schreibt der große Theologe Origines (+253): "Es will mir scheinen, dass derjenige, der sich ins Gebet begibt, sich besinnen und irgendwie vorbereiten muss, um geneigter und aufmerksamer beten zu können. Er muss desgleichen jede Angst und alle Gedankenstürme vertreiben. Er muss sich bemühen, an die Größe Gottes zu denken, dem er sich naht... Man muss den Geist vom Irdischen lösen und ihn zu Gott erheben... und alle Verletzungen ablegen, die man meint empfangen zu haben." Freilich, sogenannte Stoßgebete oder Situationsgebete sind immer möglich, etwa ein kurzes Gebet der Liebe zu Gott, der Anbetung, der Bitte für die Anliegen des Tages, für die Mitmenschen, die man trifft etc. Allerdings braucht es aber auch regelmäßige, längere Gebetszeiten am Tag, wie z.B. die Mitfeier der heiligen Messe, eine Zeit der Betrachtung, das Lesen der Heiligen Schrift, den Rosenkranz und vieles andere mehr. Natürlich wird nicht alles an jedem Tag möglich sein. Aber wir sollten nie vergessen, wie wertvoll die Zeit des Gebetes für unsere Verbindung mit Gott ist.

Man darf nicht meinen, dass ein Gebet nicht gut ist, wenn keine freudigen Gefühle vorhanden sind. Hier ist Beharrlichkeit und Treue gefordert, sowie unsere Liebe zum Herrn. Wir sollen Gott um seiner selbst willen lieben, nicht nur dann, wenn er uns etwas schenkt oder wir uns an guten Gefühlen erfreuen können. So möchten doch auch wir geliebt werden. Freilich dürfen wir aber auch für frohe Gefühle dankbar sein.

Eine gute Hilfe für das Gebet bedeuten auch Gebetsgruppen. Sie stärken unser Verhältnis zu Gott. Denn Jesus selbst hat uns gesagt: "Alles, was zwei von euch auf Erden gemeinsam erbitten, werden sie von meinem himmlischen Vater erhalten. Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen." (Mt 18, 19f.). Und die Gottesmutter regte am 25.9.2000 an: "Erneuert das Gebet in euren Familien und gründet Gebetsgruppen. So werdet ihr Freude im Gebet und Gemeinsamkeit erfahren. All jene, die beten und Mitglieder von Gebetsgruppen sind, sind in ihren Herzen dem Willen Gottes offen und bezeugen freudevoll die Liebe Gottes."

Das Wort der Gottesmutter: "Möge euch diese Zeit eine Zeit des Gebetes sein" heißt auch, mit Entschiedenheit ein christliches Leben führen, dem jeweiligen Lebensstand entsprechend, ohne faule Kompromisse.

DAS GEBET SOLL EUER LEBEN SEIN

"Das Gebet soll euer Leben sein. Liebe Kinder, widmet die Zeit nur Jesus, und er wird euch alles geben, was ihr sucht." (25.9.1987). So ermuntert uns die Gottesmutter. Das Ziel unseres Lebens ist die ewige Herrlichkeit, die uns Christus in seiner Liebe schenken möchte. Diese Welt mit ihren irdischen Schätzen und ihren vielen Zerstreuungen ist vergänglich. Nur die Liebe Jesu, unseres Herrn und Meisters, der uns erlöst und gerettet hat, führt uns in das ewige Glück des Himmels.

Der Priester, Theologe und Mystiker Kyrillonas der Syrer (Ende des 4. Jahrhunderts), schreibt in einer wunderbaren Homilie über das Pascha unseres Herrn und lässt Christus so sprechen: "Freut euch, denn allen wird heute Freude! Jubelt und frohlockt, die ihr meine Frohbotschaft verkündet, denn gelöscht wird der Schuldschein. Geschrieben im Paradies, wird er am Kreuz zerrissen. Mein Vater wartet, dass ich auffahre und die menschliche Natur mitbringe, die Tod und Teufel gefangen hielten. Die Engel warten, dass ich das verirrte Schaf, das durch mein Kommen gefunden wurde, mit mir bringe. Der Himmel wartet, dass ich auffahre und den irdischen Leib, der durch Gottes Gnade verherrlicht wurde, mitbringe. Der Thron wartet, dass ich komme und mich auf ihn setze und zugleich mit mir Adam, der erniedrigt wurde und nun wieder erhöht ist. Die Wolke wartet, um mich vom Berg hinwegzunehmen und den Sohn der Jungfrau zu tragen. Paradies und Garten warten, dass ich Adam zurückführe, damit er dort wieder herrsche.

Freut euch von Herzen über das, was ich euch offenbare und verkünde. Ich gehe zu meinem Vater und bleibe bei ihm, zugleich aber bleibe ich bei den Meinen. Wozu ich gekommen war, das habe ich vollbracht, den Weg bin ich zu Ende gegangen. Siehe, der Kampf ist aus. Adam hat seinen Siegeskranz empfangen. Den Kopf der Schlange zertrat ich, die verletzte Ferse ist wieder geheilt. Die Versuchung nahm ich auf mich, die Herzen aller lasse ich aufatmen. Wie ein Bettler irrte ich umher, um alle heimzuholen.

Ein Riegel sichert alles. Das Kreuz erwartet mich, an ihm möchte ich ausgestreckt werden, um von ihm aus mein Erbarmen auszubreiten über die Welt."

Es ist ein wunderbarer Text, der uns zeigt, was Gott, was Christus, der Sohn Gottes, für uns getan hat. Sollten wir nicht auch alles, so gut wir können, für Christus tun? Tun wir es!

Dr. Johannes Gamperl

(mit freundlicher Genehmigung des Autors)

bottom of page