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Medjugorje ist noch nicht von der Kirche beurteilt worden

07. Jänner 2010

Interview der kroatischen Zeitung „Vecernji list“ (Zagreb) mit Kardinal Christoph Schönborn in Medjugorje - Übersetzung durch Dr. Christian Stelzer

Sie wären nach Medjugorje gekommen, um der Mutter des Herrn nahe zu sein, haben Sie, Eminenz, bei der Mitternachtsmette gesagt. Diese Worte haben ein sehr großes Echo ausgelöst. Wie haben Sie das, Herr Kardinal, gemeint?

Ich kann nicht übersehen, dass die Menschen seit 20 Jahren nach Medjugorje kommen und davon berichten, was sie in Medjugorje erleben, dass sie hier die Nähe der Muttergottes spüren. Bis jetzt war ich noch nie in Medjugorje. Ich bin zum ersten Mal hier. Aber seit der Zeit, als ich im Jahr 1991 Bischof geworden bin, durfte ich auch bei uns zu Hause die Früchte von Medjugorje wahrnehmen.

Über welche Früchte sprechen Sie?

Ich gebe Ihnen einige Beispiele. Da sind die priesterlichen Berufungen. Viele unserer jungen Priester haben ihre Berufung nicht vielleicht ausschließlich, aber im Zusammenhang und zum Großteil durch Medjugorje bekommen.

Das Zweite sind die Bekehrungen. Mich fasziniert, wie das durch alle Schichten der Gesellschaft geht: hohe Adelsfamilien, Industriellen-Familien bis hin zu ganz einfachen Menschen. Auf dem Flug von Wien über Zagreb nach Split fragte mich ein Sicherheitsbeamter, wohin ich fliege. Ich sagte ihm: „Ich fliege nach Split, und dann weiter nach Medjugorje.“ Auf einmal strahlte sein Gesicht, und er fing an zu erzählen, dass auch er in Medjugorje eine Bekehrung erlebt hat.

Vor einigen Wochen, auf einem kleinen österreichischen Bahnhof, erkannte mich der Bahnhofsvorstand an meiner roten Kappe und begann mir von seiner Geschichte zu erzählen: Seine Frau war an Krebs gestorben. Er war verzweifelt. Freunde nahmen ihn mit nach Medjugorje, und seither hat er zu einem ganz lebendigen Glauben gefunden.

Das Dritte sind die Heilungen. Ein Junge, der drogensüchtig war, erzählte mir, wie ihn Freunde überredeten, nach Medjugorje zu fahren. Und er berichtete, dass in dem Moment, als der Bus nach Medjugorje einfuhr, etwas mit ihm geschah. Er erfuhr, was sehr außergewöhnlich ist, fast momentan eine Heilung von der Drogenabhängigkeit, obwohl alle wissen, dass die Entwöhnung von Drogen sehr viel Zeit braucht.

Das Vierte sind die Gebetsgruppen. Ich kenne die Medjugorje-Gebetsgruppe in Wien schon aus der Zeit, bevor ich Bischof wurde. Das muss schon Mitte der 80er Jahre gewesen sein. Uns Dominikanern ist auf jeden Fall aufgefallen, dass diese Menschen stundenlang beteten und dass die Kirche immer voll war. Die Dominikanerkirche in Wien ist selten voll. An diesen Donnerstag- Abenden war sie immer voll. Und diese Treue der Menschen zum Gebet hat bis heute angehalten.

Jesus hat gesagt, ein schlechter Baum bringt keine guten Früchte. Wenn also die Früchte gut sind, dann muss wohl auch der Baum gut sein.

Die Pilger erwarten eine Botschaft vom Heiligen Stuhl, und Sie selbst haben gesagt, dass Medjugorje für Sie ein Wunder ist. Vor kurzem kündigte der Bosnische Erzbischof und Kardinal Vinko Puljic die Gründung einer internationalen Kommission an, die das Phänomen überprüfen soll. Was wissen Sie darüber und wie blicken Sie auf diesen Wunsch nach Anerkennung der Ereignisse von Medjugorje?

Ich habe keine Detailkenntnis über diese Kommission, das ist auch nicht meine Aufgabe. Aber ich habe mich immer an die Erklärung der ehemaligen Bischofskonferenz von Jugoslawien und die Aussagen der Kongregation der Glaubenslehre vom Heiligen Stuhl gehalten. Diese Position habe ich immer für vernünftig, klug und mütterlich gehalten, also für eine weise Position der Kirche. Sie kennen diese Position, und ich erinnere noch einmal an die drei Aussagen über Medjugorje.

Die erste betrifft die Phänomene. Da ist die Position der Jugoslawischen Bischofskonferenz von 1991 und der römischen Glaubenskongregation eindeutig: „Non constat de supernaturalitate.“

Ich bin selber Dogmatiker und war Professor für Dogmatische Theologie. „Non constat de supernaturalitate“ heißt, die Kirche hat noch kein endgültiges Urteil über die Übernatürlichkeit des Phänomens ausgesprochen.

Weder hat sie gesagt „Constat de non supernaturalitate“ noch „Constat de supernaturalitate“. Sie hat also weder die Übernatürlichkeit verneint noch hat sie sie bejaht. Das heißt im Klartext: Diese Phänomene sind noch nicht von der Kirche beurteilt worden, und ich denke, dass das auch richtig so ist. Aus einem ganz einfachen Grund: Solange die Phänomene noch andauern, wird die Kirche schwer ein endgültiges Urteil abgeben.

Nun sind aber die Phänomene sicher der Ausgangspunkt von Medjugorje. Damit hat es begonnen, mit den Aussagen der Kinder, dass sie die Muttergottes gesehen haben, und mit den Botschaften, die sie bekommen haben.

Das, was daraus geworden ist, ist ein weiteres Phänomen, mit dem sich die Kirche befasst. Da ist zum Beispiel der ungeheure Pilgerstrom nach Medjugorje von Anfang an; das sehr intensive Gebetsleben, das sich entwickelt hat; die vielen humanitären Werke, die entstanden sind, und die konkreten Formen der Wallfahrt, die sich herausgebildet haben.

Die Kirche hat bezüglich Medjugorje die Frage nach den Erscheinungen und der pastoralen Seelsorge getrennt. Wie kann man sich da zurechtfinden, vor allem auch, wenn man die große Zahl von Pilgern in Medjugorje sieht?

Es sind, wie gesagt, ganz konkrete Formen der Wallfahrt entstanden. Das ist für die Kirche eine große praktische Herausforderung. Deswegen haben die Bischöfe des ehemaligen Jugoslawiens schon im Jahr 1991 gesagt, dass es keine offiziellen Wallfahrten geben soll. Also kann ich nicht und habe es auch nicht vor, für meine Diözese eine Wallfahrt hierher zu organisieren, so wie wir das für Rom und das Heilige Land machen. Aber die Bischofskonferenz oder Rom haben nie die Wallfahrten nach Medjugorje verboten.

Und da bin ich bei der dritten Aussage: Die Pilger sollen geistlich betreut, begleitet werden. Genau darin sehe ich meine Aufgabe als Erzbischof von Wien: Wenn ich als Bischof meiner Diözese sehe, dass Hunderte, Tausende Menschen nach Medjugorje pilgern, wenn ich Berufungen und Gebetsgruppen sehe, muss ich mich als Bischof darum kümmern, dass diese Pilger auch eine gute Begleitung haben.

Deswegen habe ich in all den Jahren die „Oase des Friedens“ unterstützt, eine Gebetsgemeinschaft in Wien, die dank Medjugorje entstanden ist, oder die Arbeiten von Seminaristen, die sie über Medjugorje geschrieben haben.

Ich denke, das berührt alle Bischöfe, besonders jene, aus deren Diözesen die Gläubigen nach Medjugorje pilgern: Die Menschen brauchen eine gute pastorale Betreuung. So habe ich in Gesprächen über Medjugorje viele Bischöfe ermutigt, dass sie die Menschen, die aus ihren Diözesen nach Medjugorje pilgern, gut pastoral begleiten.

Sie sind persönlich den Sehern begegnet. Sie waren auf dem Erscheinungsberg und auf dem Kreuzberg. Wie waren Ihre Eindrücke?

Ich würde ein bisschen ironisch sagen: die „Gospa“, die Gottesmutter, hat sich nicht die einfachsten Berge ausgesucht. Wie ich aber immer wieder betont habe, fasziniert mich an Medjugorje besonders die Kohärenz mit anderen marianischen Wallfahrtsorten. Ich habe immer gesagt, dass es eine gewisse Grammatik der Marien-Erscheinungen gibt, einen Stil, der mit der Muttergottes selbst etwas zu tun hat. 

In welcher Weise ist das mit ihr verbunden?

Ich erwähne nur drei Elemente, die mit diesem Phänomen verbunden sind.

Fast immer richten sich Marien-Erscheinungen an Kinder. Das sind keine superintelligenten oder heiligen Kinder. Es sind normale Kinder. Bernadette konnte nicht lesen und schreiben. Sie war 14 Jahre alt. Das ist ähnlich hier.

Das zweite: Maria gibt Botschaften durch Kinder. Das ist für einen Bischof vielleicht ein bisschen kränkend. Warum kommt die Muttergottes nicht ins Haus des Bischofs? Warum kommt sie auf einen steinigen Berg oder in eine Grotte neben einem Fluss oder ins Gestrüpp, wie in Fatima? Das ist doch ganz unpraktisch. Und sie gibt Botschaften durch Kinder, weil die Kinder offenbar unkompliziert sind.

Und als drittes Element: Wenn Maria erscheint, offenbart sie ein Programm damit. In Fatima erscheint sie vor der russischen Revolution und hat eine Botschaft für Russland. In Lourdes erscheint sie in einem Moment, wo der Rationalismus an einem Höhepunkt ist. In Medjugorje erscheint sie während des Kommunismus, als man noch nicht ahnen konnte, dass Jugoslawien zerbrechen würde, an einem Ort, wo Katholiken, Orthodoxe und Muslime zusammenlebten. Und sie zeigt sich uns unter dem Namen „Königin des Friedens“. Fast genau zehn Jahre später bricht der erste der vier Balkankriege aus. Ihre Botschaft ist Friede durch Versöhnung und Gebet. Das hat doch eine starke Glaubwürdigkeit. Wir könnten jetzt noch weiter zurückgehen nach Guadeloupe in Mexiko, als die europäische Invasion in Amerika begann. Die Muttergottes erschien dort einem Indio, und dieser Mann musste zum Bischof gehen und ihm sagen, was er tun soll. Dasselbe ist an anderen großen Marien-Wallfahrtsorten zu beobachten: Die Menschen kommen in großer Zahl und es wird ein Zentrum des Friedens und der Inkulturation. Ich denke, die Theologen müssen besser die Grammatik, die Syntax der Marien- Erscheinungen studieren und in diesem Kontext das Phänomen Medjugorje betrachten.

In Medjugorje wird unermüdlich um den Frieden gebetet. Aber in Bosnien und Herzegowina, wo die Kroaten und Katholiken die kleinste Gruppierung darstellen, gibt es viele Probleme. Was würden Sie den Politikern und der internationalen Gemeinschaft raten, an deren Spitze Valentin Inzko steht?

Das Problem ist, dass sehr viele Kräfte hier herein spielen, und dass es einem kleinen Land wie Bosnien und Herzegowina schwer fällt, die internen Probleme ungestört zu lösen.

Eines ist sicher: Dauernden Frieden gibt es nur bei einer gerechten Ordnung. Und das ist eine Herausforderung jetzt speziell für die europäische Politik. Ich habe vor kurzem mit Valentin Inzko gesprochen und bin sehr froh, dass er diese Aufgabe hat, und hoffe auch, dass er die Unterstützung der Europäischen Union bei seiner Aufgabe bekommt. Ich bin mir sicher, dass das, was hier in Medjugorje geschieht, zum Frieden beiträgt, schon ganz praktisch deswegen, weil Menschen aus der ganzen Welt hierher ins Herz der Herzegowina kommen.

Ironisch muss ich sagen, dass die Herzegowina vorher in der Welt nicht wirklich bekannt war. Schauen Sie nur, wie viele Koreaner nach Medjugorje kommen. Es ist auch eine Hoffnung, dass diese Pilger die Friedenssehnsucht der Menschen in Bosnien und Herzegowina in ihre Heimat tragen.

Auch bin ich überzeugt, dass, wenn an einem Ort so viele Menschen für den Frieden beten, das eine Hoffnung und ein Segen für dieses Land ist.

Und ein Drittes: Die „Kraljica mira“, die Königin des Friedens, wird hier in allen drei Religionen verehrt. Die Orthodoxen haben eine lange Tradition der Verehrung der Gottesmutter. Der Islam kennt kaum eine andere religiöse Gestalt, die so verehrt wird wie Maria. Und für die Katholiken in diesem Land ist es ein großer Trost, dass Maria ihnen so nahe ist.

Für mich gibt es wohl keine andere religiöse Gestalt, die als Mensch so Völker verbindend ist wie Maria. Ich denke, da gibt es niemand Vergleichbaren.

„Medjugorje in normale Pastoral integrieren“

                                                                                        06. Jänner 2010

Der Wiener Kardinal Christoph Schönborn plädiert für eine Integration des „Phänomens Medjugorje“ in die normale Pastoral. Das sagte der Vorsitzende der österreichischen Bischofskonferenz am Sonntag im Gespräch mit dem „Pressedienst der Erzdiözese Wien“. Schönborn hatte sich über die Jahreswende zu einem als privat deklarierten Besuch und einer Begegnung mit der Gemeinschaft „Cenacolo“ in dem herzegowinischen Marienort aufgehalten. Kardinal Schönborn wollte den Ort sehen, in dem angeblich seit 1981 Maria erscheint und von dem nach seinem Eindruck „viele positive Früchte“ ausgegangen sind.

Er halte es für nötig, das Phänomen Medjugorje zu „entdramatisieren“, meinte der Wiener Erzbischof. Zweifellos sei der Anfangsimpuls von den „Seherinnen und Sehern“ ausgegangen, die 1981 – als es zu den ersten angeblichen „Erscheinungen“ kam - noch Kinder waren. Inzwischen spielten diese außergewöhnlichen Vorgänge aber nur noch eine untergeordnete Rolle. Faszinierend habe er gefunden, dass Medjugorje etwas wie eine „Schule des normalen christlichen Lebens“ sei: „Es geht dort um den Glauben an Christus, um das Gebet, um die Eucharistie, um gelebte Nächstenliebe, um das Wesentliche im Christentum, um die Stärkung im christlichen Alltagsleben“. Kardinal Schönborn ist im Übrigen dafür, das „Phänomen Medjugorje“ im Licht des Zweiten Vatikanischen Konzils zu studieren: Der „sensus fidelium“, der Glaubenssinn der Getauften, spiele in den Vorgängen um Medjugorje eine wichtige Rolle.

Er wolle der Entscheidung der Weltkirche aber nicht vorgreifen, sondern sich lieber an den von der damaligen Jugoslawischen Bischofskonferenz 1991 formulierten „Leitlinien“ in Sachen Medjugorje orientieren, so Kardinal Schönborn. Diese - von der vatikanischen Glaubenskongregation zweimal bestätigten – „Leitlinien“ seien „weise und richtungweisend“. In den „Leitlinien“ werde betont, dass nicht feststeht, ob die Vorgänge in Medjugorje „übernatürlich“ sind. Die Frage der Übernatürlichkeit werde ausdrücklich offen gelassen. Daraus ergebe sich, dass keine offiziellen Wallfahrten nach Medjugorje erlaubt sind. Zugleich werde in den „Leitlinien“ aber auch die Notwendigkeit der seelsorglichen Betreuung der Pilger unterstrichen. Den Bischöfen sei es darum gegangen, einerseits die Früchte nicht zu behindern und andererseits Irrwege abzuwehren. Ihn persönlich habe es im Übrigen sehr sympathisch berührt, dass die „Seherinnen“ sich als „normale und humorvolle junge Menschen“ herausgestellt hätten, sagte der Wiener Erzbischof.

Was bewegt die Pilger, die nach Medjugorje kommen? Kardinal Schönborn: „Die Pilger tun vor allem eines, sie beten. Jeden Tag wird von tausenden Menschen der ganze Psalter gebetet, es gibt eucharistische Anbetung, die Leute steigen auf den Kreuzberg mit dem 1933 errichteten Kreuz und beten den Kreuzweg oder sie steigen auf den Berg Crnica im Ortsteil Bijakovici und beten den Rosenkranz“ . Den „Früchten“ von Medjugorje könne man im Leben der Kirche immer wieder begegnen, betonte der Wiener Erzbischof. Ein wesentlicher Aspekt seien die Gebetsgruppen: „Der erste Gebetskreis in Wien hat sich Mitte der achtziger Jahre in der Dominikanerkirche gebildet. Die Kirche war immer voll, auch in den Sommermonaten. Beeindruckend war die große Zahl junger Leute“. Auch unter den jüngeren Priestern gebe es viele, deren Berufungsweg durch die Erfahrung von Medjugorje beeinflusst wurde. In Medjugorje komme es aber nicht nur zu Berufungen, sondern auch zu Bekehrungen: Bei seinem Besuch lernte Kardinal Schönborn einen italienischen Fernsehmoderator kennen, der in dem Pilgerort eine tiefe Bekehrung erlebt hat. Medjugorje sei aber auch ein „Ort der Wiederentdeckung der Beichte“. Beeindruckend sei auch der weltkirchliche Aspekt – während seines kurzen Aufenthalts registrierte der Kardinal Pilgergruppen aus Italien, Deutschland, den USA, dem Libanon, Korea usw. Und das alljährlich im Juli stattfindende Jugendfestival habe 2009 bereits 60.000 junge Leute aus aller Welt angezogen und sei, abgesehen vom Taizé-Treffen, das größte jährliche christlich geprägte Jugendtreffen.

Besonders hob der Wiener Erzbischof die große Zahl sozialer Werke hervor, die in Medjugorje entstanden sind: Die von Sr. Elvira Petrozzi begründete Gemeinschaft „Cenacolo“ für drogenabhängige Jugendliche erhielt in Medjugorje den Impuls zur weltweiten Ausbreitung, das „Mütterdorf“ („Majcino selo“) bietet seit den Balkankriegen Waisenkindern und vergewaltigten Frauen Zuflucht, aus der Begegnung einer Pilgerin aus dem afrikanischen Malawi mit einer schottischen Pilgergruppe unter Leitung von Magnus MacFarlane-Barrow entstand die Initiative „Mary’s Meals“, die hungernden Kindern in aller Welt tägliche Mahlzeiten sichert.

Daher müsse man die Frage stellen, wie der Baum aussieht, der solche Früchte trägt, so Kardinal Schönborn. Auf Medjugorje träfen viele Aspekte zu, die der „Grammatik der Marienerscheinungen“ entsprechen: Es handelt sich um eine arme Gegend, deren Bewohner aber sehr religiös sind, die Visionen wurden – wie in Lourdes oder Fatima – Kindern zuteil, es handelt sich um ganz einfache Botschaften, die aber den Kern des Evangeliums betreffen. Bemerkenswert sei auch, dass Maria in Medjugorje von Anfang an vor allem als „Königin des Friedens“ verehrt wurde – zehn Jahre vor dem Ausbruch der Balkan-Kriege. In Medjugorje werde klar, dass die Versöhnung mit Gott die Vorbedingung für die Versöhnung unter den Menschen ist. In den Botschaften seien wenige moralische Appelle enthalten, es gehe vielmehr um die Bekehrung der Herzen, weil sich dann viele Dinge mit „innerer Evidenz“ ordnen. Kardinal Schönborn: „Vielleicht sollten wir uns in der Kirche mehr von diesem Pastoralkonzept Mariens inspirieren lassen“.

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